PKV Beitragserhöhung 2026 – Diese Anbieter sind betroffen
Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass mehr oder minder alle PKV-Unternehmen am Markt von Beitragsanpassungen in der PKV betroffen sind. Eine Gesellschaft etwas mehr, die andere etwas weniger. In den häufigsten Fällen werden die sogenannten geschlossenen Bisex-Tarife angehoben. Die Ursache hierfür ist, dass das Versichertenkollektiv aufgrund von Kündigung, Tod und Tarifwechseln zunehmend kleiner wird und sich die Kosten daher auf immer weniger Köpfe verteilen. Doch auch die „Neukundentarife“ – also Unisex-Tarife – sind von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung betroffen und können daher regelmäßig von Anpassungen betroffen sein.
Übersicht der Tarifwelten: Geschlossene Bisex-Tarife, geschlossene Unisex-Tarife, offene Unisex-Tarife
Tarifwelt | Merkmal |
Geschlossene Bisex-Tarife | Alle Tarife, die spätestens in 12.2012 für das Neugeschäft geschlossen wurden. Geschlechtsabhängig kalkuliert. |
Geschlossene Unisex-Tarife | Alle Tarife, die ab 01.2013 auf den Markt kamen. Inzwischen wieder geschlossen, da nicht gelaufen wie geplant. Geschlechtsunabhängig kalkuliert. |
Offene Unisex-Tarife | Alle Tarife, die ab 01.2013 auf den Markt kamen. Nach wie vor für Neuzugänge offen. Geschlechtsunabhängig kalkuliert. |
In der folgenden Tabelle finden Sie eine Auflistung aller PKV-Gesellschaften samt dem Datum der geplanten Beitragserhöhung und dem Link zum ausführlichen Blogbeitrag des jeweiligen Anbieters. Die einzelnen Blogbeiträge sind bis spätestens Anfang November 2025 vollzählig und erscheinen bis dahin nach und nach sobald einzelne Kennzahlen zur Anpassung 2026 veröffentlicht werden.
PKV-Gesellschaft | Datum der Anpassung | Details zur Beitragsanpassung |
Allianz | 01.01.2026 | Allianz BAP 2026 |
Alte Oldenburger | 01.01.2026 | Alte Oldenburger BAP 2026 |
ARAG | 01.01.2026 | ARAG BAP 2026 |
AXA | 01.01.2026 | AXA BAP 2026 |
Barmenia | 01.01.2026 | Barmenia BAP 2026 |
BBKK | 01.01.2026 | BBKK BAP 2026 |
Continentale | 01.01.2026 | Continentale BAP 2026 |
Debeka | 01.01.2026 | Debeka BAP 2026 |
DKV | 01.04.2026 | DKV BAP 2026 |
Generali (ehem. Central) | 01.01.2026 | Generali BAP 2026 |
Gothaer | 01.01.2026 | Gothaer BAP 2026 |
Hallesche | 01.01.2026 | Hallesche BAP 2026 |
HanseMerkur | 01.01.2026 | HanseMerkur BAP 2026 |
HUK Coburg | 01.01.2026 | HUK BAP 2026 |
Inter | 01.01.2026 | Inter BAP 2026 |
LKH (Landeskrankenhilfe) | 01.01.2026 | LKH BAP 2026 |
Nürnberger | 01.01.2026 | Nürnberger BAP 2026 |
Ottonova | 01.01.2026 | Ottonova BAP 2026 |
R+V | 01.01.2026 | R+V BAP 2026 |
SDK | 01.01.2026 | SDK BAP 2026 |
Signal Iduna | 01.01.2026 | Signal Iduna BAP 2026 |
UKV (Union) | 01.01.2026 | UKV BAP 2026 |
uniVersa | 01.01.2026 | uniVersa BAP 2026 |
Württembergische | 01.01.2026 | Württembergische BAP 2026 |
PKV Beitragserhöhung 2026 – Gründe und Ursachen verständlich erklärt
Beitragsanpassungen in der PKV sind immer ärgerlich und wirken häufig auch willkürlich. An dieser Stelle sei jedoch gesagt, dass die Durchführung einer Beitragserhöhung an strenge gesetzliche Regularien geknüpft ist. So darf / muss die Gesellschaft den Beitrag nur dann anheben, wenn festgelegte Schwellenwerte überschritten werden. Die häufigsten Gründe für Beitragserhöhungen sind:
Inflation
Die allgemeine Preissteigerung betrifft auch das Gesundheitswesen. Medizinische Behandlungen, Arzneimittel und medizinische Geräte werden stetig teurer.
Niedrigzinsphase
Die niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt reduzieren die Renditen der Versicherer. Da diese Erträge zur Finanzierung langfristiger Leistungen benötigt werden, führt ein niedriger Zins automatisch zu Beitragserhöhungen.
Entmischung der Tarifkollektive
Insbesondere ältere Tarife sind oft von Tod, Kündigungen und Tarifwechseln betroffen, wodurch sich die Gesundheitskosten auf weniger Versicherte verteilen und entsprechend je Kopf steigen.
Medizinischer Fortschritt
Neue und innovative medizinische Behandlungsmethoden erhöhen die Kosten im Gesundheitswesen deutlich. Versicherte profitieren zwar von besserer Versorgung, zahlen dafür jedoch auch höhere Beiträge.
Steigende Lebenserwartung
Die Lebenserwartung steigt kontinuierlich an. Ältere Versicherte benötigen länger und häufiger medizinische Versorgung, was insgesamt höhere Kosten verursacht.
Welche Sicherungsmechanismen sorgen langfristig für stabile Beiträge?
Alle Versicherer haben gewisse Maßnahmen etabliert, um langfristig stabile Beiträge sicherzustellen. Deshalb erhalten Sie im Folgenden einen Überblick zu allen bekannten Tipps zur Beitragsoptimierung in der PKV.
Altersrückstellungen
Versicherer bilden Rückstellungen, die ab dem 65. Lebensjahr helfen, Beitragssteigerungen abzufedern.
Entfall des gesetzlichen Zuschlags
Mit dem 60. Lebensjahr entfällt der gesetzliche Zuschlag, was zu einer unmittelbaren Beitragssenkung führt. Die angesparten Mittel wirken ab dem 65. Lebensjahr beitragsmindernd.
Erhöhung der Selbstbeteiligung
Eine höhere Selbstbeteiligung kann helfen, Beiträge zu reduzieren. Selbstverständlich ist dieses Mittel nur dann effektiv, wenn die Ersparnis weit höher ist, als der hinzukommende Selbstbehalt.
Beitragsentlastungstarife
Diese speziellen Tarife reduzieren Ihre Beiträge nachhaltig, insbesondere im Rentenalter. Frei nach dem Motto: Wer früher mehr zahlt, zahlt später weniger. Lohnenswert sind die Entlastungstarife vor allem für Selbstständige (steuerliche Ansetzbarkeit) und gutverdienende Angestellte (AG-Zuschuss).
Entfall der Krankentagegeldversicherung
Mit Renteneintritt entfällt die Notwendigkeit für das Krankentagegeld, wodurch automatisch die Gesamtprämie sinkt.
Zahlung der Beiträge im Voraus oder jährlich
Eine jährliche Zahlungsweise bietet oft Rabatte und die Vorauszahlung sogar steuerliche Vorteile, was die Beiträge zusätzlich reduziert.
Tarifwechsel nach §204 VVG – Die optimale Lösung bei Beitragserhöhungen
Eine der effektivsten Maßnahmen bei Beitragserhöhungen ist der interne Tarifwechsel nach §204 VVG. Er bietet entscheidende Vorteile:
- Keine erneute Gesundheitsprüfung: Der Wechsel innerhalb des Anbieters ist ohne erneute Gesundheitsprüfung möglich.
- Erhalt der Altersrückstellungen: Ihre Altersrückstellungen bleiben vollständig erhalten.
- Deutliche Beitragseinsparungen: Einsparungen von bis zu 47% bei gleichen Leistungen sind realistisch.
- Geringer Aufwand: Ein interner Tarifwechsel ist einfach umzusetzen und in der Regel unkompliziert.
Typische Fehler nach einer PKV-Beitragsanpassung
Nicht selten kommt es nach Erhalt der Beitragserhöhung zu Kurzschlussreaktionen. Um Fehler zu vermeiden, sollten Versicherte folgende Maßnahmen beachten:
Standardangebote der Versicherer nicht ungeprüft akzeptieren
Diese Angebote sind oft limitiert und enthalten möglicherweise weniger attraktive Leistungen. Es fehlt also an Transparenz und Leistungsumfang. Weshalb sollte Ihnen der Versicherer auch freiwillig ein günstigeres Angebot bei gleichen Leistungen unterbreiten?
Keine übereilte Kündigung
Ein Anbieterwechsel ist riskant. Neue Gesundheitsprüfung, Entfall der Altersrückstellungen etc. Erschwerend kommt hinzu, dass eine Kündigung nicht unbedingt rückgängig zu machen ist. Kommt es beim neuen Anbieter nicht zur gewünschten Aufnahme, muss Sie das aktuelle Unternehmen nicht wieder zu den ursprünglich gültigen Konditionen aufnehmen. Im schlimmsten Fall droht eine Absicherung im Basistarif zu gesetzlichen Kassenleistungen bei ungefähr 800€ Monatsbeitrag.
Vorsicht bei rechtlichen Schritten
Juristische Auseinadersetzungen wegen vermeintlich unwirksamer Beitragserhöhungen sind oft langwierig und teuer, oft auch erfolglos. Dennoch werben einige Kanzleien mit utopischen Rückzahlungen. Warum wir diesen Schritt nicht empfehlen, erläutern wir in unserem Beitrag zu unwirksamen Beitragsanpassungen.
Fazit: Beitragserhöhung PKV 2026 – Kein Grund zur Panik
Auch wenn eine Beitragserhöhung zunächst ärgerlich ist, gibt es effiziente Lösungen, um die finanzielle Belastung zu minimieren. Der interne Tarifwechsel innerhalb Ihrer bestehenden PKV-Gesellschaft ist hierbei die effektivste Möglichkeit, Ihre Beiträge dauerhaft zu reduzieren.
Als Experten im Bereich Tarifwechsel nach §204 VVG beraten wir Sie gerne persönlich, um die optimale Lösung für Ihre Situation zu finden.
Nutzen Sie unser Beratungsangebot sowie unsere Erfahrung aus über einem Jahrzehnt Spezialisierung auf hausinterne Tarifwechsel und senken Sie Ihre Beiträge nachhaltig – bei gleichen Leistungen und ohne Verlust Ihrer wertvollen Altersrückstellungen!