Welche Tarife der Nürnberger Krankenversicherung werden 2026 angepasst?
Auch im Jahr 2026 müssen viele Kunden der Nürnberger mit steigenden Beiträgen in ihrer privaten Krankenversicherung rechnen. Die Anpassungen betreffen voraussichtlich erneut sowohl Alt-Tarife (Bisex) als auch neuere Unisex-Tarife.
In den klassischen Bisex-Tarifen führt die sogenannte Entmischung des Tarifkollektivs zu einer zunehmenden Schieflage. Wenn jüngere, gesündere Versicherte kündigen oder in andere Tarife wechseln, bleiben kostenintensivere Personen zurück – was sich unweigerlich auf die Beitragskalkulation auswirkt.
Aber auch die modernen Unisex-Tarife kommen nicht ungeschoren davon. Gründe sind hier vor allem medizinischer Fortschritt, steigende Ausgaben im Gesundheitswesen und eine anhaltend schwierige Zinssituation, die die Rückstellungen belastet.
Welche Tarife konkret zum 01.01.2026 angepasst werden, erfahren Sie hier:
Geschlossene Tarife (Bisex)
Kompakttarife:
- CC-Tarifreihe (CC30)
- HAT-Tarifreihe (HAT)
- TOP-Tarifreihe (TOP, TOP+, TOP2)
Ambulante Tarife:
- A-Tarifreihe (A001, A01+, A003, A03+, A006, A06+, A012, A12+, A020, A20+)
Stationäre Tarife:
- S-Tarifreihe (SZ1, SZ2, S001, S003)
Dentale Tarife:
- Z-Tarifreihe (Z001, Z002, Z003, ZZ20)
Offene Tarife (Unisex)
- Tarif HAT6
- Tarif MAX6+
- Tarif TOP3
- Tarif TOP6
- Tarif TOP3+
- Tarif TOP6+
Rückblick: So entwickelte sich die Beitragshöhe bei der Nürnberger in den letzten Jahren
Datum der Anpassung | Blogbeitrag |
01.01.2025 | Nürnberger BAP 2025 |
01.01.2024 | Nürnberger BAP 2024 |
Was steckt hinter der Beitragserhöhung bei der Nürnberger 2026?
Die private Krankenversicherung darf Beiträge nur dann anpassen, wenn definierte Schwellenwerte überschritten werden – das schreibt der Gesetzgeber vor. Die Gründe sind vielfältig:
1. Entwicklung der medizinischen Versorgung
Immer neue Diagnoseverfahren, moderne Medikamente und innovative Behandlungen sorgen für bessere Heilungschancen – aber auch für höhere Kosten. Diese Innovationen schlagen sich direkt in den Beitragssätzen nieder.
2. Höhere Lebenserwartung
Je älter wir werden, desto mehr Gesundheitsleistungen benötigen wir – insbesondere im Rentenalter. Die Nürnberger muss diese längere Leistungsdauer einkalkulieren, was zu steigenden Beiträgen führt.
3. Gesundheitskosten steigen insgesamt
Zahnbehandlungen, stationäre Aufenthalte, Pflegekosten – nahezu alle Bereiche des Gesundheitssystems sind von einer spürbaren Kostensteigerung betroffen. Das wirkt sich unabhängig vom individuellen Bedarf auf alle PKV-Tarife aus.
4. Kapitalmarkt und Niedrigzins
Altersrückstellungen werden angelegt, um in Zukunft die Beiträge zu entlasten. Bei dauerhaft niedrigen Zinsen gelingt dies jedoch nur eingeschränkt – die Folge: steigende Prämien.
5. Tarifinterne Entmischung
Gerade in geschlossenen Tarifen der Nürnberger zeigt sich ein deutlicher Trend: Junge, gesunde Versicherte wandern ab, während leistungshäufigere Personen im Kollektiv verbleiben – was die Prämienentwicklung negativ beeinflusst.
Beitrag erhöht – und jetzt? Ihre Handlungsmöglichkeiten bei der Nürnberger
Wer eine Beitragserhöhung erhält, steht oft ratlos vor dem Schreiben. Dabei gibt es eine klare, gesetzlich verankerte Möglichkeit, die für viele Kunden deutlich bessere Ergebnisse liefert als ein Anbieterwechsel: Der interne Tarifwechsel nach §204 Versicherungsvertragsgesetz (VVG).
Vorteile auf einen Blick:
- Keine neue Gesundheitsprüfung, sofern keine besseren Leistungen gewünscht werden
- Volle Mitnahme der Altersrückstellungen
- Dauerhafte Beitragssenkung – häufig ohne Leistungsverlust
- Schnelle Umsetzung möglich
- Rechtlich klar geregelt und vom Gesetzgeber geschützt
Anbieterwechsel oder Tarifwechsel bei der Nürnberger – was lohnt sich?
Merkmal | Anbieterwechsel | Interner Tarifwechsel (§204 VVG) |
Gesundheitsprüfung | Ja | Nein |
Altersrückstellungen bleiben | Nein | Ja |
Beitragssenkung möglich? | Ja, mit Risiko | Ja, ohne Risiko |
Leistungen | Ungewiss | Vergleichbar oder identisch |
Aufwand | Hoch | Gering |
Rechtssicherheit | Eingeschränkt | Hoch (gesetzlich verankert) |
Welche Möglichkeiten bietet die Nürnberger zur Beitragsentlastung im Alter?
Spätestens beim Renteneintritt wird die Belastung durch PKV-Beiträge zum Thema. Der fränkische Versicherer bietet mehrere Stellschrauben, um die Beiträge langfristig zu stabilisieren. Darüber hinaus gibt es noch einige weitere Möglichkeiten, den PKV-Beitrag zu optimieren.
Beitragsentlastungstarif (BET)
Ein freiwilliger Vorsorge-Baustein zur gezielten Senkung der Beiträge ab Rentenbeginn. Besonders lohnend für:
- Selbstständige: steuerlich absetzbar
- Angestellte: Arbeitgeber beteiligt sich bis zur Höchstgrenze
Kündigung des Krankentagegelds zum Rentenbeginn
Wer im Ruhestand kein Gehalt mehr absichern muss, kann den Baustein „Krankentagegeld“ streichen – das spart sofort Beitrag.
Tarifliche Altersrückstellungen
Ein Teil Ihrer laufenden Beiträge fließt in Rückstellungen, die ab dem 65. Lebensjahr zur Beitragsstabilisierung dienen – sie puffern Erhöhungen ab, senken den Beitrag jedoch nicht aktiv.
Wegfall des gesetzlichen Zuschlags mit 60
Mit Vollendung des 60. Lebensjahrs entfällt der gesetzlich vorgeschriebene 10%-Zuschlag – ein klarer Entlastungseffekt.
Zahlweise auf jährlich umstellen oder Beiträge vorauszahlen
Bei jährlicher Zahlweise gewährt die Nürnberger i. d. R. Skonto. Wer mehrere Monatsbeiträge im Voraus zahlt, kann zusätzlich Steuern sparen – ideal für Selbstständige.
Selbstbeteiligung erhöhen
Durch eine moderate Erhöhung der Selbstbeteiligung lässt sich der Monatsbeitrag teils deutlich reduzieren – besonders interessant für Menschen mit seltenem Behandlungsbedarf. Selbstverständlich ist dieser Tipp nur dann lohnenswert, wenn die Ersparnis weit über der hinzukommenden Selbstbeteiligung liegt.
Interner Tarifwechsel nach §204 VVG
Der mit Abstand effektivste Hebel zur Beitragsoptimierung – auch im Alter:
✔ Gleiche oder vergleichbare Leistungen
✔ Keine Gesundheitsprüfung
✔ Altersrückstellungen bleiben erhalten
✔ Monatliche Ersparnisse im dreistelligen Bereich möglich
Standard- und Basistarif als gesetzliche Auffanglösung
Als letzter Ausweg stehen zwei gesetzliche Sozialtarife zur Verfügung:
- Standardtarif für Altverträge
- Basistarif für Unisex-Tarife
Beide orientieren sich am GKV-Niveau, sind jedoch mit deutlichen Leistungseinbußen verbunden – daher nur als Notfalloption sinnvoll.
Diese Fehler nach einer Beitragserhöhung der Nürnberger sollten Sie vermeiden
1. Vorschlag im Schreiben ungeprüft übernehmen
Das mitgelieferte Angebot wirkt attraktiv – enthält aber oft Tarife mit höherer Selbstbeteiligung, reduziertem Zahnschutz oder anderen Einschränkungen. Es fehlt die Transparenz und ein Stück weit auch der Wille der Gesellschaft, Ihnen wirklich aktiv weiterzuhelfen.
2. Übereilten Wechsel zu einem anderen Anbieter
Verlust der Altersrückstellungen, neue Gesundheitsprüfung, unbekannte Leistungen – ein Anbieterwechsel ist selten sinnvoll und birgt viele Risiken. Vor allem dann, wenn der neue Versicherer den Antrag zur Aufnahme noch ablehnen kann. Nach ausgesprochener Kündigung muss Sie die Nürnberger nicht wieder zu den ursprünglich gültigen Konditionen aufnehmen.
3. Hoffen auf Rückzahlung durch Klage
Anwälte werben mit Rückforderungen wegen angeblich unzulässiger Beitragserhöhungen. Die Realität:
- Lange Verfahren
- Hohe Kosten
- Kaum Erfolg -> ein interner Tarifwechsel bringt mehr – und vor allem: sofort.
Fazit zur Beitragserhöhung bei der Nürnberger 2026
Eine Beitragserhöhung ist ärgerlich – aber auch eine Chance. Mit einem internen Tarifwechsel nach §204 VVG lassen sich Beiträge oft drastisch senken – ohne Leistungsabstriche, ohne neuen Vertrag und ohne Gesundheitsprüfung.
Nutzen Sie Ihre Möglichkeiten:
✔ Wir prüfen Ihre bestehenden Tarife
✔ Finden Sparpotenziale
✔ Und begleiten Sie durch den Wechsel
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